Pirelli-Analysen: 'Reifen kühlten auf langer Gerade extrem ab'
- GPblog.com
Eine große Herausforderung ist der Las Vegas Straßenkurs für die Fahrer nicht: lange Geraden und die eine oder andere Kurve. Was den Grand Prix jedoch erschweren wird, ist das Reifenmanagement. Denn auf den besonders langen Geraden verspricht es am späten Samstagabend wieder kalt zu werden, wodurch die Reifen stark abkühlen.
Mario Isola, der für das F1-Projekt des Reifenlieferanten Pirelli verantwortlich ist, bemerkte nach dem Qualifying, wie stark die Reifen abkühlten. "Zwischen 35 und 40 Grad vorne und zwischen 20 und 25 Grad hinten", sagte der Italiener gegenüber Auto, Motor und Sport. Zur Veranschaulichung: In Baku - das auch eine riesige lange Gerade hat - gibt es "nur" einen Temperaturverlust von 30 Grad Celsius.
Pirelli erwartet eine Menge Graining
Im Qualifying gab es ein paar Überraschungen. Dass z.B. Logan Sargeant und Kevin Magnussen die Nase vorn hatten, lag daran, dass sie es geschafft haben, ihre Reifen im richtigen Fenster zu bekommen und Graining zu vermeiden. Es scheint kaum etwas zu brauchen - ein bisschen zu hartes Bremsen, ein paar Ausrutscher - und die Pirelli-Reifen fangen an, abzugraben (Graining), was sofort zu einem Gripverlust führt. Im Rennen wird es also vor allem darum gehen, das Graining zu begrenzen.
Während des Grand Prix müssen die Fahrer zwei verschiedene Mischungen verwenden. Pirelli geht davon aus, dass eine Mischung ohnehin die nötigen Probleme verursachen wird. Je weicher die Mischung, desto mehr Graining tritt auf. "Nur der harte Reifen ist einigermaßen konstant, aber er braucht zu lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen", berichtet Isola. Er rechnet deshalb damit, dass dieser Reifen frühestens im zweiten Stint zum Einsatz kommt.